●1887 gründete der gelernte Klempner Karl Louis Krauss, der Vater von Friedrich Emil, eine Klempnerwerkstatt im Schwarzenberger Stadtteil Neuwelt.
● Unter seiner Führung wurden Blechartikel für den täglichen Gebrauch wie z.B. Kannen, Trichter, verschiedenste Behältnisse, Petroleumlampen oder auch die Wiegenschaukelbadewanne gefertigt.
● Bald waren Werbesprüche wie "In jedes Haus die Wanne Krauss" oder "Jedem Deutschen sein Bad" überregional bekannt.
● Durch große Hingabe und Fleiß der Handwerker und durch die große Nachfrage an neuen Produkten kaufte Karl Louis 1891 eine größere Werksfläche im Schwarzenberger Stadtteil Wildenau.
● Im laufe der Jahre wurde das Werksgebäude erweitert, bis schließlich auch eine Feuerverzinkerei errichtet wurde. Erstmals konnten Blecherzeugnisse, z.B. Badewannen oder Wärmflaschen mit einem Korrosionsschutz gefertigt werden.
● 1895 reichte Karl Louis das Patent Nr. 86351 für die feuerverzinkte "Kraussbadewanne" ein. Am 29. März des selben Jahres wurde Karl Louis 2. Sohn, Friedrich Emil Krauss geboren.
● 1902 begann Karl Louis die Entwicklung der Dampfwaschmaschine, basierend auf einem Trommelprinzip.
● Diese Waschmaschine wurde mit einer Kurbel angetrieben und mit Kohle befeuert
● Dabei wurde durch die Hitze die Waschlauge zum Kochen gebracht und durch die Kurbel die Wäsche "geschleudert".
● Friedrich Emil verließ trotz sehr guter Leistungen 1912 die Oberrealschule Chemnitz, um im Rheinland sein Geld zu verdienen.
● 1914 kehrte Friedrich Emil in die Heimat zurück, weil sein Bruder Willy bereits kurz nach Beginn des 1. Weltkriegs gefallen war.
● 1919 übertrug Karl Louis die Leitung der Firma auf seinen Sohn. Er zog sich nach Dresden als Konstrukteur für seine Produkte zurück.
● Die Mitarbeiterzahl der Krausswerke betrug zu diesem Zeitpunkt ca. 200 Arbeiter.
● 1919 wurde erstmals der Name Krausswerke eingeführt, zusammen mit Übernahme des Schiffchens als Markenzeichen von Kersting.
● 1922 entwickelte Friedrich Emil das mit Kohle, Gas oder Strom beheizbare "Turna-Krauss" Waschmaschinen- model und die Wäscheschleuder "Zentri".
● Bis 1937 reichte er über 500 Patente ein, darunter explosionssichere Motorradtanks, Kanister oder der Tretmülleimer
● 1937 wurden die Krausswerke wegen ihres sozialen Engagements für ihre Arbeiter und die außerordentlichen wirtschaftlichen Leistungen ausgezeichnet.
● Schon 1935 beteiligten sich die Krausswerke, auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region, an der Rüstungsproduktion. Es wurden z.B. Kabeltrommeln, Wärmflaschen, Essensbehälter für die Soldaten und Benzinkanister hergestellt.
● Die Produktion von Haushaltsgütern war verringert, aber nicht gänzlich eingestellt.
● Friedrich Emil Krauss war nicht nur ein sehr guter Unternehmer, sondern liebte auch seine Heimat.
● Er liebte die erzgebirgischen Traditionen wie das Schnitzen oder Klöppeln.
● 1934 wurde er aufgrund seiner vorhergehenden Bemühungen um die Heimat zum Kreiskulturwart zur Pflege der Erzgebirgischen Traditionen ernannt.
● Er organisierte die Deutsche Krippenschau in Aue, die vom 1.bis 31. Dezember 1934 stattfand.
● Dass Krauss keine Kosten und Mühen scheute, um eine qualitativ hochwertige Ausstellung auf die Beine zu stellen erkennt man an dem Fakt, dass er privat eine Bürgschaft von 500.000 Reichsmark für das teuerste ausgeliehene Ausstellungsstück auf sich nahm.
● Während dieser Schau wurde die von ihm erdachte berühmte Krauss-Pyramide, die unter Zusammenarbeit seiner Firmenbelegschaft entstand, zum Ersten Mal präsentiert.
● Am 2. Oktober 1936 wurde er zum Vorsitzenden des Heimatwerks Sachsen gewählt.
● Es war schon seit 1935 ein Wunsch von Friedrich Emil Krauss, eine große Ausstellung Erzgebirgischer Volkskunst zu arrangieren.
● Diese bereitete er ab 1937 vor. Die Feierohmdschau fand im Dezember 1937 und Januar 1938 statt und war mit ca. 330.000 Besuchern ein riesiger Erfolg.
● Das heute allseits bekannte und beliebte Motiv des Schwarzenberger Schwibbogens diente damals als Symbol der Feierohmdschau. Das Motiv entwarf Paula Jordan, die als Siegerin aus einem Wettbewerb hervorging, den Friedrich Emil Krauss initiierte und finanzierte.
● Ihm gelang es, den Wunsch der Nazi-Führungsriege, nämlich das Ändern der Kurschwerter in das damalige "Hoheitszeichen", also das Hakenkreuz, glücklicherweise abzuwenden.
● Als Ausstellungsräume nutzte er das heutige Gymnasium Schwarzenberg in enger Zusammenarbeit mit Dr. Walter Fröbe.
● Er konnte eine Vielzahl von Schnitzern überzeugen, ihre privaten Sammlungen als Exponate auszuleihen, was sicherlich nicht selbstverständlich war.
● Eigens für diese Veranstaltung ließ Krauss aus Abfallprodukten seiner Firma das Geländer des Stadtberges mit Lampen verzieren.
● Seit 1942 hatten die Krausswerke wie fast jedes Unternehmen Zwangsarbeiter beschäftigt.
● Es arbeiteten Franzosen, Belgier, Ukrainer, Polen und Russen in den Krausswerken
● Entgegen den damaligen Vorschriften zur schlechten Behandlung der sog. "Ostarbeiter" versuchte Krauss sie verbotenerweise genau so gut zu behandeln wie seine Belegschaft.
● Sie bekamen ausreichend zu Essen und ein warmes Bett.
● Zeugenaussagen nach Kriegsende zufolge hat Krauss die Zwangsarbeiter persönlich zum Abschied zum Bahnhof begleitet und es ist ihm spontan Lob und Dank für den guten Umgang mit ihnen ausgesprochen worden.
● Die eingezogenen Soldaten aus seiner Belegschaft erhielten Informationen aus der Heimat und vom Betrieb (Krauss-Bote), sowie kleine Geschenke.
● Die Krausshalle, die früher für größere Veranstaltungen genutzt wurde, diente in den letzten Monaten des Krieges als Flüchtlingsunterkunft.
● Am 15. Februar 1945 wurde sie durch die Druckwelle einer Bombe zerstört
● Nach Ende des 2. Weltkrieges blieb Friedrich Emil Krauss trotz Abraten seiner Freunde und Bekannten in Schwarzenberg.
● Er wollte wohl seine Familie, seinen Betrieb, seine Arbeiter und seine Heimat nicht verlassen.
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