Liebe Freunde und Interessierte der Schwarzenberger Industriegeschichte,
auch wenn das Thema "Corona" fast gänzlich die öffentliche Diskussion
beherrscht, möchten wir als
Interessengemeinschaft
Krausswerke Schwarzenberg
die Aufmerksamkeit auf etwas völlig anders lenken.
Und zwar auf einen Meilenstein in der Erfolgsgeschichte der Krausswerke,
der Gewinnung und Einführung des berühmten Markenzeichens.
Das seinerzeit deutschland- und europaweit und bis in die heutige
Zeit hinein bekannte Markenzeichen feiert im kommenden Jahr 2021 den
100. Jahrestag
seiner erstmaligen Einführung und Verwendung.
Zum bevorstehenden Jahreswechsel von 2020 auf 2021 beginnt also
das Jubiläumsjahr, in dem wir versuchen wollen, in mehreren Abschnitten
den Ursprung zu ergründen und die weitere Entwicklung zu betrachten.
Heute: 1. Entstehung und Herkunft
Das Jahr 1919 war ein Jahr der Veränderungen im Leben von
Friedrich Emil Krauss, sowohl privat als auch beruflich.
Privat feierte er seine Hochzeit mit Käthe, geb. Mäschel, eng verbunden
mit der Wandervogel-Jugendbewegung und seines dortigen Freundeskreises.
Einer seiner Freunde, der Hartensteiner Verleger Erich Matthes, gab
aus diesem Anlaß sogar ein Buch heraus, das im Museum Schwarzenberg
aufbewahrt wird.
In beruflicher Hinsicht übernahm Friedrich Emil Krauss die Firma seines
Vaters Karl Louis Krauss, der sich aus dem laufenden Betrieb zurückzog,
um sich in Dresden weiterer Entwicklungsarbeit zu widmen.
Etwa bis zu diesem Zeitpunkt ließ F. E. Krauss, aus den seinen Idealen
entspringenden Symbolen Rose und Hammer, ein Vorläufer - Markenzeichen
entwickeln, den Rosenhammer.
Der Rosenhammer entsprang den Idealen der Wandervogel - Jugend,
wahrscheinlich in den Jahren ab 1912. Genaue Belege fehlen bisher.
Sicher belegbar ist er ab 1919, wo auf einer Kupfer- oder Broncemedaille
die Kombination Rose und Hammer dargestellt ist. Diese Medaille gab
F. E. Krauss für seine Freunde heraus, entweder zu seiner Verlobung
oder Hochzeit.
Was aber soll der Rosenhammer aussagen? - Lassen wir F. E. Krauss
selbst zu Wort kommen:
"Er ist ein gutes Sinnbild für das deutsche Streben nach "Durchgeistigung
der Arbeit", ein Symbol für das Bemühen, etwas Befriedigendes und
Gediegenes zu schaffen. Es drückt die wertvolle und gesegnete Arbeit
aus, das berufliche Streben mit Sinn und Richtung."
Krauss symbolisiert mit dem Rosenhammer, dass schwere
körperliche Arbeit (Hammer) und geistig-kreative Arbeit (Rose)
im Idealfall zu einer harmonischen Wertschöpfungskette verschmelzen
können statt sich gegenseitig abzugrenzen.
Der oben gezeigte Rosenhammer, entworfen von Walter Kersting,
sollte auch als Markenzeichen für die qualitativ hochwertige Krauss-Ware
aus Schwarzenberg dienen und für eine gute Wiedererkennung und
Vermarktung sorgen.
Bis zur endgültigen Findung des Rosenhammers gab es verschiedenste
Entwürfe.
Darüber wird demnächst die Fortsetzung berichten.
Liebe Interessenten und Freunde der Krausswerke,
zur Weihnachtszeit 2019 wollen wir heute aufmerksam machen auf ein
zweifaches Jubiläum:
Erstens jährt sich zum 85. Male die Präsentation der ältesten und wohl schönsten
Großpyramiden des gesamten Erzgebirges.
Die „Pyramide für alle“, wie Friedrich Emil Krauss sie einmal nannte, fand ihren ersten Aufstellungsort nicht in Schwarzenberg, wie sich vielleicht vermuten ließe, sondern in Aue.
Der Anlass für die Premiere in Aue war die Deutsche Krippenschau im Advent 1934.
Initiiert, organisiert und finanziert von Friedrich Emil Krauss, bot diese herausragende Schau von Weihnachtskrippen aus ganz Deutschland und Nachbarländern den absolut passenden Anlass für die Erst-Präsentation der neuen Pyramide.
Lassen wir F. E. Krauss zu Wort kommen:
„Einmal eine Pyramide bauen, so groß, dass man sie ins Freie stellen kann, ihr Lichterglanz sich in Schnee und Eis der Landschaft spiegelt – das kam mir 1930 in den Sinn.
1934 zeichnete ich sie auf und noch im gleichen Jahr wurde sie von meinen Schlossern und Klempnern der Krausswerke errichtet und zur Zeit der Krippenschau in Aue am Berg an der Schwarzenberger Straße als leuchtendes Wahrzeichen aufgestellt.
Sie war 7 Meter hoch und das Flügelrad hatte einen Durchmesser von 3,30 Meter.
Die Figuren schnitzte einer unserer besten Werkzeugschlosser, Paul Lang.“
Die wunderbare Pyramide an ihrem heutigen Standort nahe des Unteren Tors
in Schwarzenberg erfüllt 85 Jahre später noch immer genau den Zweck, den sich
F. E. Krauss mit seinem genialen Erfindungsreichtum, gepaart mit beispielloser Heimatliebe, ausgedacht hat. Zur Weihnachtszeit ziehen Scharen von Touristen an ihr vorbei und bestaunen das Wunder der Erzgebirgischen Weihnacht.
Wie eingangs erwähnt, ist eng mit der Pyramide verbunden
unser zweites heutiges Gedenken an:
85 Jahre Deutsche Krippenschau 1934 in Aue.
Ziel der Schau war es, zusammen mit dem Erzgebirgsverein, zu zeigen, wie andere Länder und Landschaften ihre Krippen gestalten. Sie wurden in mühevoller, zeitaufwendiger Arbeit schon seit dem Sommer des Jahres 1934 von Friedrich Emil Krauss zusammen getragen.
Die Krippen stammten u.a. aus Westfalen, dem Schwarzwald, Bayern (Oberammergau, München), der Schweiz und Österreich, und natürlich aus der näheren Umgebung des Erzgebirges.
Das kulturelle Rahmenprogramm zur Krippenschau wurde anspruchsvoll gestaltet:
Es gab Konzerte, Krippenspiele und Liederabende, es wurden Ausstellungsführer und Foto-Postkarten gedruckt.
Im Nachklang der Ausstellung gab F. E. Krauss einen Foto-Bildband als 18. Privatdruck heraus, der bis heute die herausragenden Leistungen der Organisatoren von damals festgehalten hat.
Für all das sind wir heute sehr dankbar, und es wird höchste Zeit, dass die Stadt Schwarzenberg endlich eine offizielle Gedenkkultur für ihren großen Sohn und Ehrenbürger initiiert, allen Kritikern zum Trotz, die nicht annähernd etwas Vergleichbares zum Wohle der Stadt geleistet und vorzuweisen haben!
Zum Schluß möchte ich heute noch an 2 persönliche Jahrestage in der Biografie
von Friedrich Emil Krauss erinnern:
Vor 100 Jahren schloß F. E. Krauss die Ehe mit Käthe Mäschel.
Sie ist die Mutter seiner beiden Kinder Käthe und Irmgard, die 1921 und 1922
das Licht der Welt erblickten. Der Polterabend fand mit Freunden aus der Wandervogel-Bewegung in Hartenstein statt.
Im Jahre 1929, also vor 90 Jahren, konnte die Familie Krauss das erste Weihnachtsfest im neu gebauten Heim in Wildenau verbringen, welches dann im Februar 1930 offiziell eingeweiht wurde.
Es war ganz aus aus Holz gebaut und sehr modern ausgestattet.
Durch seine Lage an einem sonnigen Südhang wurde es auch „Haus Sonnensiedel“ genannt.
Heute steht an gleicher Stelle das Parkhotel Schwarzenberg.
Die Fertigstellung des schönen Gebäudes war für F. E. Krauss Anlaß,
einen besonderen Weihnachtsgruß in Broschürenform für Freunde und Verwandte drucken zu lassen (siehe Bilder).
Aus gegebenen Anlass teilen wir heute allen Interessenten und Freunden der KRAUSSWERKE mit, dass anlässlich des
- 125. Geburtstages von Friedrich Emil Krauss -
am 29. März 2020 schon jetzt eine Erinnerungsmedaille
aus Feinsilber (999/1000) erschienen ist.
Sie erinnert an den großen Erfinder in der Haushaltstechnik, großzügigen
Förderer des Erzgebirges und sozial agierenden
Unternehmer der Stadt Schwarzenberg.
Die heimatgeschichtliche Sonder-Prägung gibt es in zwei Varianten:
1. Die Gutschein-Medaille.
Die Medaille kann im Rahmen der Serie der Schwarzenberger Altstadtthaler in den teilnehmenden Geschäften der Schwarzenberger Altstadt als Einkaufsgutschein eingelöst werden und eignet sich deshalb hervorragend als originelles Geschenk.
2. Die Erinnerungsmedaille.
Sie ehrt das Andenken an den großen Sohn der Stadt Schwarzenberg, die ihm so vieles zu verdanken hat. Eine Prägung für geschichtsinteressierte Schwarzenberger und Freunde der Krausswerke und des späteren Waschgerätewerkes Schwarzenberg.
Die Vorderseite zeigt F.E.Krauss im Alter von ca. 25 Jahren.
Die Rückseiten zeigen jeweils die bekannten Motive von Schloß und St. Georgenkirche Schwarzenberg. Hier die Medaille als Altstadtthaler.
Die Rückseiten zeigen jeweils die bekannten Motive von Schloß und
St. Georgenkirche Schwarzenberg. Hier die Medaille zum Sammeln.
Die Sonder-Prägungen können erworben werden bei:
Teubner & Sternkopf KG
Ratskellergäßchen 2
08340 Schwarzenberg (in der Altstadt)
Tel.: 03774-1764772
oder unter:
http://www.teubner-sternkopf-kg.de/Teubner_und_Sternkopf_KG/Sternkopf_GmbH.html
Glück Auf alle miteinander.
Das von F. E. Krauss Tochter Käthe-Fischer-Krauss veröffentlichte Buch "Das Leben sei ein Lobpreis auf die Heimat" ist nun als PDF (Digitalversion) auf unserer Webseite kostenfrei zum Anschauen und zum Download bereitgestellt. Das Buch findet man hier.
Ich wünsche allen noch einen schönen Sonntag :)
Insgesamt 9 Ausgaben der „Mitteilungen der Kraussklempner“ erschienen in den Jahren 1940 bis 1944.
Sie dienten als Informationsblatt über verschiedene Veranstaltungen, meist kultureller Art, die in der Krausshalle stattfanden. Die Krausshalle war zwar Eigentum der Krausswerke, wurde aber von Friedrich Emil Krauss auch für öffentliche Veranstaltungen in Schwarzenberg zur Verfügung gestellt.
Sie war damals die größte Veranstaltungshalle überhaupt in Schwarzenberg.
Das Titelblatt zeigt das Markenzeichen der Krausswerke, das Krauss-Schiffchen.
Es soll den Bezug der Krauss-Ware zum Wasser symbolisieren, z.B. Badewanne oder Waschmaschinen.
In schmiedeeiserner Form soll es künftig hinweisen auf interessante technische oder kulturelle Details aus der Geschichte der Krausswerke und ihres Leiters,
Friedrich Emil Krauss, der wie kein Zweiter die Kultur und Volkskunst in Schwarzenberg und Umgebung gefördert hat.
Die touristische Anziehungskraft Schwarzenbergs begründet sich heute noch zu einem Großteil auf sein Wirken. Einige dieser kulturellen oder technischen Leistungen sollen in loser, nicht regelmäßiger Folge,hier einmal vorgestellt werden.
Glück Auf zusammen,
ich möchte euch heute mal ein kleines Filmchen vorstellen, in dem die Werke von F. E. Krauß etwas genauer beleuchtet werden. Eine sehr schöne Zusammenfassung, diese halbe Stunde lohnt sich wirklich. Vielleicht hat es der ein oder andere ja noch nicht gesehen.
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